Mohnfeld am Waldrand

WILDPFLANZEN

Sammeltipps für Wildpflanzen –
der erste Schritt ins wilde Grün

Stell dir vor, du stehst am Anfang eines Weges, der sanft in ein dichtes, grünes Waldgebiet führt.
Über dir ragen Baumkronen empor, die das Sonnenlicht in einem warmen, flackernden Muster auf den Waldboden tanzen lassen.

Du atmest tief ein, füllst deine Lungen mit der frischen Luft, die nur ein natürlicher Raum wie dieser bieten kann. Dies könnte der erste Schritt in ein Abenteuer sein, das nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist nährt.

Die Welt der essbaren Wildpflanzen ist eine Schatzkammer an Geschmäckern, Nährstoffen und altem Wissen, die nur darauf wartet, von dir entdeckt zu werden.

Vielleicht fühlst du eine leise Unsicherheit, weil du nicht genau weißt, wo du anfangen sollst, oder vielleicht ist es die Sorge, Fehler zu machen. Doch genau hier möchte ich ansetzen und dir Mut machen.

Jeder große Meister hat einmal als Anfänger begonnen, und jeder Schritt, den du in die Natur setzt, bringt dich nicht nur ihr, sondern auch diesem alten, wertvollen Wissen ein Stück näher.

Lass uns gemeinsam die verborgenen Schätze der wilden Natur entdecken.

Inhaltsverzeichnis

1. Die Basics: Was du vor dem ersten Sammelausflug wissen solltest

2. Nutze Hilfsmittel, dann kannst du sicher sein

3. Ausrüstung: Was du wirklich brauchst

4. Wann und wo sammeln?

5. Bei einer Kräuterfrau 9 Jahre in die Lehre

6. Das leidige Thema Fuchsbandwurm

7. Fazit

1. Die Basics: Was du vor dem ersten Sammelausflug wissen solltest

Bevor du losziehst und Wildkräuter sammelst, gibt es ein paar Dinge, die du wissen solltest. Ich nehme dich mit auf eine Entdeckungsreise. Du wirst lernen, wo und wann man am besten Wildpflanzen sammelt, welche Ausrüstung nötig ist, wie man sicher sammelt, ohne sich oder die Natur zu schädigen, und welche rechtlichen Aspekte dabei zu beachten sind.

Es ist ein Weg, nicht nur leckere und gesunde Zutaten zu entdecken, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Welt um uns herum aufzubauen. Lass uns gemeinsam die verborgenen Schätze der Natur erkunden!

Sicherheit

Es ist sehr wichtig, dass du lernst, welche Pflanzen essbar sind und welche nicht. Denn manche sehen harmlos oder auch trügerisch lecker aus, sind aber gar nicht gut für uns Menschen. Erwischst du die Falschen, kann es zu Bauchschmerzen, Übelkeit, schweren Leberschäden und einigem mehr bis hin zum Tod führen.
Also: Sei dir zu 100 % sicher!

Gründliche Recherche: Bevor du beginnst, solltest du dich intensiv mit den Pflanzenarten auseinandersetzen, die in deiner Region vorkommen. Lerne, wie die essbaren Pflanzen aussehen und worin sie sich von giftigen Doppelgängern unterscheiden.

Einige Wildpflanzen können allergische Reaktionen hervorrufen.
Teste neue Pflanzen immer ganz vorsichtig in kleinen Mengen.

Nimm dir Zeit, jede Pflanze, die dich interessiert, richtig kennenzulernen, denn das wirst du nie mehr vergessen.

Sieh dich um. Wo wächst sie? Im Schatten, im Wald oder in der Sonne auf einer Wiese? Vielleicht aber auch in Bachnähe?
Berühre sie. Sind ihre Blätter weich oder behaart? Wie sieht der Stängel aus, kantig, rund oder ist er hohl? Hat sie Dornen oder Stacheln? Wie sieht die Blüte aus?

Übung macht den Meister

Lies dir nicht nur Bücher durch, sondern geh raus und übe direkt in der Natur. Starte mit 1-3 Pflanzen, die leicht zu erkennen sind. Kenne sie in- und auswendig und sei stolz auf dich. Dann nimm dir die nächste Pflanze vor. Je öfter du übst, desto besser wirst du. 

Brennnessel betrachten

Bärlauch oder Aronstab?

Ein gutes Beispiel für giftige Verwechslungspartner sind diese beiden.

Der Aronstab schleicht sich gelegentlich in Bärlauchfelder ein. Im jungen Stadium sehen sich die Blätter sehr ähnlich.

Deshalb ist es wichtig, nicht mit dem Messer einen ganzen Schwung abzuschneiden, sondern jedes einzelne Blatt genau anzusehen.

Beide rollen sich ein. Bärlauch nach hinten, der Aronstab nach vorn.
Die Blattnerven laufen beim Bärlauch parallel, beim Aronstab unregelmäßig.

Wenn du ein Bärlauchblatt knickst, knackt die Mittelrippe hörbar. Das kann der Aronstab nicht.

Für mehr Infos nimm ein gutes Bestimmungsbuch zur Hand und schau dir die Merkmale der einzelnen Pflanzen an.

Bärlauch
Aronstab
Sammeltipps für Wildpflanzen - Pflanzenbuch

2. Nutze Hilfsmittel

Bücher – Ein gutes Bestimmungsbuch kann dir helfen, sie zu erkennen. Es zeigt dir Fotos und erklärt, worauf du achten musst, damit du die Pflanzen richtig zuordnen kannst. Buchtipps: KLICK

Journal – Wenn du Spaß am Zeichnen hast, erkunde die Pflanze mit deinem Bleistift.
Oder trage deine Beobachtungen in ein Journal, das du draußen immer bei dir hast. Mein Wiesen-Tagebuch kann dir dabei helfen.

Apps – wie Flora Incognita sind erlaubt, aber nur für eine erste Einschätzung. IMMER mit einem Bestimmungsbuch doppelt absichern. Hier habe ich einige Buchtipps und Apps zur Pflanzenbestimmung zusammengestellt: KLICK

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3. Ausrüstung: Was du wirklich brauchst

Für dein Abenteuer im Grünen brauchst du nicht den halben Haushalt einzupacken. Ein paar einfache Dinge reichen völlig aus, um loszulegen:

Korb oder Beutel
Am wichtigsten ist natürlich, etwas zum Sammeln und Transportieren deiner Wildkräuter dabei zu haben. Ein Korb ist super, weil die Kräuter darin gut luftig liegen und nicht so schnell welk werden. Ein Stoffbeutel tut’s aber auch! Hauptsache dein Sammelgut wird nicht gequetscht.

Glas oder Dose mit Deckel
Pappelknospen sind harzig und kleben ganz ordentlich. Hierfür eignet sich am besten ein Glas, das du später entsorgen kannst. Blüten vorsichtig in eine Dose legen, damit sie nicht im Rucksack zerquetschen.

Messer oder Schere
Um die Kräuter zu schneiden, ohne sie oder ihre Wurzeln zu beschädigen, ist ein kleines Messer oder eine Schere ideal. So stellst du sicher, dass die Pflanze weiterwachsen kann und du nächstes Mal wieder was zu sammeln hast.

Handschuhe
Wenn du vorhast, Pflanzen wie Brennnesseln oder Brombeerblätter zu sammeln, sind Handschuhe eine gute Idee. Ich mach’ das immer ohne, auch wenn es schonmal zwirbelt.

Feuchtes Tuch
Ein feuchtes Tuch im Korb oder Beutel hilft, die Kräuter frisch zu halten, bis du wieder zu Hause bist. Einfach die Kräuter einwickeln, und sie bleiben länger knackig. Oder ein Tuch über den Korb legen, um die Pflanzen vor der Sonne zu schützen.

 

Das war’s auch schon! Mit dieser einfachen Ausrüstung bist du bestens vorbereitet, um deine ersten Wildkräuter sicher und mit Spaß zu sammeln. Viel Erfolg bei deinem grünen Abenteuer!

gesammelte Blüten

4. Wann sammeln? Timing ist alles

Das Sammeln von Wildpflanzen ist eine Kunst, die sowohl Intuition als auch Wissen erfordert. Es geht nicht nur darum, zu wissen, was man sammelt, sondern auch wo und wann. Erfahrene Sammler haben ihre Geheimnisse und Lieblingsplätze. Hier sind ein paar Tipps, damit dein Ausflug ein voller Erfolg wird.

Die beste Zeit: Früh am Morgen, nachdem der Tau getrocknet ist, sind die Pflanzen noch frisch und die ätherischen Öle noch nicht durch die Sonnenwärme verflogen. Beim Blütensammeln achte darauf, dass es 2-3 Tage nicht geregnet hat. Dann kannst du ihr volles Aroma nutzen.

Die richtige Saison: Jede Pflanze hat ihre Zeit, je nachdem, welchen Teil du ernten möchtest. Im Frühling findest du junge, zarte Blätter voller Nährstoffe bei Wildpflanzen und auch an Bäumen, die besonders zart und köstlich sind. Später im Jahr, im Sommer und Herbst, sind viele Früchte, Nüsse und Samen reif zum Sammeln. Informiere dich, was wann wächst.

Hol dir meinen Sammelkalender für 0 €, damit dir nix durch die Lappen geht: KLICK

Übrigens – in ein feuchtes Tuch eingeschlagen halten sich die Wildpflanzen bis zu 5 Tagen im Kühlschrank.

Und wo? Der beste Spot zum Sammeln

Der perfekte Ort: Wildkräuter findest du fast überall, aber nicht jeder Ort ist gleich gut. Achte auf die natürliche Umgebung der Kräuter. Wildpflanzen sind anpassungsfähig und können auch in der Stadt gefunden werden. 

Vermeide Straßen- und Wegesränder, Flächen neben Bahngleisen, Kuhwiesen wegen Gülle und Hundeauslaufgebiete. Ideal sind Wiesen, Waldränder, Flussufer oder dein eigener, ungespritzter Garten.

In Naturschutzgebieten gilt die Handstraußregelung: erlaubt ist eine Menge, die zwischen Daumen und Zeigefinger passt, für den privaten Gebrauch. Lies gern mehr dazu im Bundesnaturschutzgesetz §39 Absatz 1, Pkt. 2.
Wisse, wem das Land gehört. Hol dir, wenn nötig, eine das OK, bevor du sammelst.

Sonnige vs. schattige Plätze: Manche Wildpflanzen lieben die Sonne, andere wachsen lieber im Schatten. Zum Beispiel mögen Brennnesseln, Bärlauch und Giersch eher schattige, feuchte Plätze. Während du Johanniskraut, Gänseblümchen, Rosen, und Holunder oft an sonnigen, trockenen Stellen findest. Beobachte einfach, wo welche Pflanzen am besten gedeihen.

Auf die Umwelt achten: Sammle nur dort, wo genug von der Pflanze wächst, damit sie sich wieder erholen kann. Und nur so viel, wie du wirklich brauchst und bald verarbeiten kannst. Das hilft, die Natur im Gleichgewicht zu halten.

Mit diesen Tipps ausgerüstet, kannst du sicher sein, dass du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist, um die besten Wildkräuter zu finden. Viel Spaß beim Sammeln!

5. Bei einer Kräuterfrau 9 Jahre in die Lehre

Ja, du hast richtig gelesen. Früher lernte man nicht (nur) aus Büchern oder Onlinekursen, sondern von Kräuterweisen draußen direkt am Objekt.

Die Schüler nahmen sich eine Pflanze für ein ganzes Jahr vor.
Sie beobachteten zum Beispiel die Brennnessel vom Frühling, wenn die ersten, oft rötlich gefärbten Blättchen sprießen, bis hinein in den Winter zum Wurzeln graben.

Solange und intensiv, bis sie eins mit der Pflanze geworden sind und sie nie wieder vergessen. Verwechslungen ausgeschlossen.

Sie wurden ganz nebenbei eingewiesen in die Heilkunde der Wildpflanzen. Welches Kraut unsere Gesundheit stärken und Beschwerden lindern kann.

  • Welche Form und Farbe haben die Blätter?
  • Wie fühlen sie sich an?
  • Wie sehen ihre Blüten aus?
  • Gibt es weibliche und männliche Blüten?
  • Wie unterscheiden sie sich?
  • Wo sitzen die Brennhaare?
  • Wie groß wird die Brennnessel?
  • Wie sehen die Samen aus und wie schmecken sie?
  • Wie sehen ihre Wurzeln aus?
  • und vieles mehr …
Achtung

Sei nett zur Natur

Sammle nur so viel, wie du wirklich brauchst und achte darauf, dass du die Pflanzen und ihre Umgebung respektierst. So sorgen wir dafür, dass noch lange genug für alle da ist.

Pflanzen, die unter Naturschutz stehen, wie wild wachsende Orchideen, Enzian und andere dürfen nicht gepflückt werden.

In Naturschutzgebieten gilt die Handstraußregelung: eine Menge, die zwischen Daumen und Zeigefinger passt, für den privaten Gebrauch. Lies gern mehr dazu im Bundesnaturschutzgesetz §39 Absatz 1, Pkt. 2.

 

Mann sammelt Wildpflanzen

6. Das leidige Thema Fuchsbandwurm

Immer wieder lese ich, wie Panik gemacht wird, dass man sich beim Wildpflanzen sammeln den Fuchsbandwurm einfangen kann.
Ich möchte das nicht verharmlosen, aber auch keine Angst verbreiten, die dann dafür sorgt, dass man gar nichts mehr draußen sammelt.

Die größte Gefahr sich zu infizieren besteht für Landwirte, wenn sie ihre Felder bestellen. Wirbelt der Staub auf und sie atmen ihn ein, kann sich Fuchskot mit Wurmeiern darin befinden.

Ich sag’ mal so – Das Gebiet des Fuchses endet weder am Erdbeer- noch am Gemüsefeld unserer Bauern. Die Eier könnten also auch auf unserem Teller landen.

Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er/sie damit umgeht.
Ich pflücke Beeren und Früchte oberhalb von Kniehöhe. Meide Wildwechsel und pflücke, wenn möglich aus der Mitte einer Pflanzenansammlung. Aber auch schonmal einfach so. Ohne Angst.

Bild dir deine eigene Meinung

1. Artikel aus der GEO KLICK
Zitat „Tatsächlich aber ist das Risiko, über Waldbeeren mit den Eiern des Fuchsbandwurms in Berührung zu kommen, statistisch gesehen geringer als das Risiko, vom Blitz getroffen zu werden.“

2. Video von Peter Wohlleben KLICK

3. Artikel vom BM für Ernährung und Landwirtschaft KLICK

„Angst essen Seele auf“

(Film von Rainer Werner Fassbinder)

7. Fazit: Ab ins Grüne – Dein Abenteuer wartet!

Das Sammeln von essbaren Wildpflanzen ist eine einfache und erfüllende Möglichkeit, die Natur in deiner Umgebung zu erkunden. Gleichzeitig bereicherst du deine Alltagsküche mit frischen, gesunden Zutaten. 

Es geht nicht nur darum, leckere Kräuter zu finden, sondern auch darum, eine tiefere Verbindung zur Umwelt zu schaffen und altes Wissen neu zu beleben. Auf diese Weise bereichern wir unser Leben auf eine ganz besondere Art und lernen, verantwortungsbewusst mit unseren natürlichen Ressourcen umzugehen.

Raus in die Natur!

Jetzt, wo du die Grundlagen kennst, lade ich dich ein, deine eigenen Abenteuer in der Welt der Wildpflanzen zu beginnen. Pack deine Ausrüstung und erkunde die grüne Welt um dich herum. Erlebe selbst, wie bereichernd und erfüllend es sein kann, Teil der Natur zu sein.

Worauf wartest du noch?

Hast du jetzt Lust bekommen, die verborgenen Schätze der Natur zu entdecken? Zögere nicht, nutze dein neues Wissen und beginne deine Reise in die faszinierende Welt der Wildpflanzen. Mit ein bisschen Übung und Vorsicht kannst du ganz einfach starten.
Raus in die Natur – dein nächstes Abenteuer wartet schon!


Noch Fragen?

FAQ – Was Menschen wissen wollen KLICK
Warum Wildkräuter dein Leben bereichern können KLICK.

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